FactSheet: Mit Neuseeland ins Geschäft kommen


In früheren Artikeln habe ich mich darüber ausgelassen, dass eine Angestelltenexistenz in Neuseeland im allgemeinen wenig attraktiv ist – aus rein wirtschaftlicher Sicht. Die Machtverteilung zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern ist in neoliberaler Tradition stark in Richtung ‚Kapital‘ verschoben. Ideal wäre es also in Neuseeland auf der richtigen Seite einzusteigen, und selbstständige Ventures umzusetzen.

Wie könnte das aussehen?

Neuseeland ist kein Industrieland, sondern konzentriert sich auf den Primärsektor, also Land- und Forstwirtschaft, sowie etwas Bergbau, und den Tertiärsektor, also Dienstleistungen, und hier vor allem Tourismus, Gastronomie, Bildungs- und Finanzdienstleistungen.

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Eine kleine Übersicht.

Landwirtschaft: Ein deutsches Konsortium hat unlängst ein paar Milchfarmen aufgekauft, sicherlich keine schlechte Investition, wenn man bedenkt, dass Neuseelands Nähe zu Asien dieses Land – nicht zum Brotkorb (das ist eher Australien) – sondern zum Milchkrug bzw. Fleischbuffet Asiens prädestiniert. Fonterra, eine Mega-Coop von neuseeländischen Milchbauern (keine Aktiengesellschaft, übrigens) und der größte Milchproduzent der Welt mischt schon jetzt gewaltig im chinesischen Markt mit – ein Glücksfall für die neuseeländische Volkswirtschaft. Außer über Investitionen wird es für deutsche Firmen wahrscheinlich keinen Sinn machen, den Neuseeländern etwas über Milchwirtschaft oder Gemüseerzeugung zu erzählen.

Lebensmittel: Anders sieht es bei der Veredelung von Lebensmitteln aus. Die allgemeine Brotsituation in Neuseeland ist ein Witz, siehe Artikel dazu. Es gibt ausgesprochen erfolgreich operierende deutsche Bäcker in Neuseeland, und es ist locker noch Platz für einige mehr. Pi-mal-Daumen könnten problemlos zwei oder drei deutsche Bäckereien in Wellington, und sicherlich ein Dutzend in Auckland laufen, ohne sich gegenseitig ins Gehege zu kommen. Alternativ dazu käme der Import tiefgefrorener deutscher Bäckereiprodukte in Frage, die in Neuseeland nur aufgebacken werden, wie an jeder deutschen Aral-Tankstelle (dazu ist prinzipiell nicht einmal ein qualifizierter deutscher Bäcker nötig). Auch das im Grunde ein narrensicheres Geschäft, das in Australien schon lukrativ läuft.

Analoges gilt für deutsche Metzgereien. Die Fleisch- und Wursttheken neuseeländischer Supermärkte und Metzgereien sind Notstandsgebiete, die mich jedes Mal aufs Neue traumatisieren. Jedem halbwegs begabten deutschen Metzger würden die Waren aus der Hand gerissen, zuerst von den mehr als genug vorhandenen europäischen Migranten und Besuchern, später mit Sicherheit auch von originären Kiwis, denn kulinarisch lernfähig sind sie allemal.

Lebensmitteldiscounter wie Lidl und Aldi fehlen in Neuseeland überraschend, und das obwohl Aldi in Australien schon seit etwa 10 Jahren gute Geschäfte macht. Für Discounter wären wegen der obszön hohen Lebensmittelpreise in Neuseeland beste Startbedingungen präsent – es müsste sich nur jemand die Mühe machen, hierhin zu expandieren. Die vielen finanziell gestressten Kiwis wären allemal dankbare Kundschaft.

Bauhandwerk und -unternehmen: Zugegeben ein einzelner deutscher Handwerker wird sich an lokale Gegebenheiten anpassen müssen, d.h. seine Qualifikation eventuell gar nicht voll zur Geltung bringen können. Wobei es da auch Gelegenheiten geben mag, in Wellington zum Beispiel ist der Laden „German Kitchens Limited“ ansässig, mit dem deutsche Klempner und Elektriker eventuell ins Geschäft kommen könnten (und das wird nicht der einzige Vertrieb deutscher Küchen und Badezimmer in Neuseeland sein). In Auckland gibt es zum Beispiel seit Kurzem einen Miele Showroom. Trotzdem wäre es noch sinnvoller, wenn die Penetration des neuseeländischen Markts nachhaltiger betrieben würde, z.B. von mittelständischen deutschen Bauunternehmen, die Willens sind, ein wenig Kapital und Hartnäckigkeit zu investieren, wobei ich weniger an große Infrastrukturprojekte denke (Siemens ist sowieso schon in riesige Windfarmprojekte in Neuseeland maßgeblich involviert), sondern an Häuser und Wohnungen. Man nehme zur Kenntnis: neuseeländische Häuser sind einfachst gebaut, viel zu einfach für das raue Klima, und dementsprechend schlecht isoliert, kalt im Winter, heiß im Sommer, also ungesund und ungünstig in den Unterhaltungskosten (Ausgaben für Heizung und AirCon). Das wissen auch viele Neuseeländer, aber es gibt keine einfach zugänglichen und erschwinglichen Alternativen zu den unpraktischen Baumethoden einheimischer Firmen. Außer natürlich es würden neue Spieler die Arena betreten, mit wirklich anderen – deutschen – Konzepten … Ok, Neuseeland ist ein kleiner Markt. Aber er verfügt über hohe Kaufkraft, und hohe Rechtssicherheit, im Gegensatz zum Gigamarkt China (von Indien reden wir erst gar nicht), in dem schon viele deutsche Mittelständler nichts als Lehrgeld zahlen mussten. In Neuseeland kann man dagegen schon mit überschaubaren Investitionen einen fast jungfräulichen, hochliquiden Markt aufmischen. Natürlich müsste sich eine deutsche Bauunternehmung mit den Gegebenheiten in Neuseeland auseinander setzen, also Sourcing, erdbebensicheres und witterungsfestes (der viele Wind und Regen) Bauen etc. aber im Prinzip gäbe es unendliche Nachfrage nach gut und günstig gebauten Häusern, und entsprechend viel Geld zu verdienen, und das in einem Markt, der – wie die Erfahrung der letzten Jahre zeigt – den globalen Verwerfungen der Dauerkrise weniger ausgesetzt ist, als viele andere.

Konsumgüter allgemein: Apropos Alltägliches. Nicht nur die Wursttheken der neuseeländischen Lebensmittelmärkte sind verödet. Auch sonst ist die Produktpalette dünn. Ok, es gibt zum Beispiel regalweise Kaffee und Tee. Im Grunde unterscheiden sich die Kaffees aber eher durch die schmucken Verpackungen als deren Inhalt (Überbetonung von Äußerlichkeiten vs. Substanz ist sowieso ein philosophisches Feature Neuseelands). Beim Tee gibt es Earl Grey, Darjeeling, Pfefferminz- und Kamillentee – aber was Kräutertees betrifft, findet sich außer diesen beiden – in vielen Verpackungsvariationen – praktisch nichts. Das vergleiche man dann mit all den Kräutertees, die es in Deutschland überall zu kaufen gibt. Ein paar deutsche Unternehmen haben das hiesige Potential im Konsumgüterbereich dagegen erkannt. Beiersdorf ist mit seiner Nivea-Reihe prominent vertreten. Vileda ist neuerdings mit ein paar Küchenbürsten im Regal aufgetaucht. Lindt und Jägermeister sind auch schon Begriffe hier. Aber – ich wiederhole mich – einen Scout loszuschicken und den hiesigen Markt prüfen lassen, würde sich imho für noch viel mehr deutsche Konsumgüterproduzenten rechnen. Davon bin ich überzeugt, und für Neuseeland würde deren Einstieg eine willkommene Erhöhung der Lebensstandards und vor allem des gesunden Wettbewerbs bedeuten. Win-win.

Finanzdienstleister: Alltäglich sind auch Versicherungen und Finanzdienstleister. Die sind heutzutage global sowieso so verflochten, so dass Allianz oder Ergo mit Sicherheit in Neuseeland irgendwie im Markt vertreten sind. No action required – auch wenn es an sich an Konkurrenz mangelt, was sich negativ auf die Konditionen für Versicherungspolicen auswirkt. Aber ich nehme nicht an, dass sich ein expliziter Einstieg für deutsche Versicherer in Neuseeland lohnen würde – meine laienhafte Sicht. Was Banken angeht, gibt es hier zum Beispiel die niederländische Rabobank als reine Onlinevariante. Eine echte Bereicherung der Finanzlandschaft, auch wenn Rabo hier nur eine Nischenexistenz führt. Ansonsten ist Neuseeland – ganz die englische Mutter – höchst „over financialized“ d.h. es gibt sowieso schon zu viele Banken, und Investmentclowns, die ihr Unwesen treiben. Klar, eine Bank mit deutscher Mutter, die deutsche Konditionen anböte, zum Beispiel ohne diese lächerlichen Gebühren, die neuseeländische Banken zum Teil für Transaktionen und Onlineoperationen berechnen, wäre willkommen. Aber in diesem Geschäft scheinen sich die Krähen gegenseitig nichts tun zu wollen.

Autobauer: Deutsche Autohersteller sind dagegen schon längst und gründlich in Neuseeland angekommen, Audi, VW, BMW, Benz, dazu muss ich dann auch nicht viel sagen. Nur: wenn es für die hier genug Geld zu machen gibt, dann gilt das für andere Industriezweige mit Sicherheit auch.

Heimwerkermärkte: Eher schlecht sehe ich die Chancen für deutsche Heimwerkermärkte in Neuseeland. Es gibt davon schon genügend. Alle vollgestopft mit chinesischen Billigprodukten zu überhöhten Preisen, sehr wenig Auswahl und noch weniger Qualitätsware. Im Grunde gäbe das genug Angriffsfläche für Baumarkt und Obi, aber es wäre meiner Meinung nicht ganz einfach, den Kiwis ihre Konditionierung auf Billigprodukte auszureden. Würde nur mit viel Liebe zum Geschehen gelingen.

Elektronikmärkte: Ähnliches gilt für die beliebten Bin-doch-nicht-blöd Outlets. Deren hiesige Versionen verfügen über ähnliche Angebote und oftmals keine allzu unterschiedlichen Preise, jedenfalls was die Kernprodukte betrifft (Computer, Handys, Flachglotzen, usw.). Bei den Nebenlinien, sagen wir mal Verlängerungskabel, gibt es hier wieder nur chinesische Billigware, keine Qualitätsoption. Das anders zu machen dürfte aber als Abgrenzungsmerkmal nicht ausreichen, um ein Konkurrenzetablissement zu eröffnen, das sich rechnet.

Softwareanbieter: Neuseeländer sind an sich begeisterte Technikfummler. Apple, Google, sogar Amazon (lokale Ausprägung: www.fishpond.co.nz) kennt jedes Kind, und kaum ein ernsthaftes Unternehmen lässt sich die Effizienzvorteile des Einsatzes von SAP, Oracle oder ähnlicher Unternehmenssoftware entgehen. Auch Startups gibt es, Right Hemisphere wurde vor ein paar Monaten zum Beispiel von SAP geschluckt. Ich bin mir nicht sicher, ob sich ein Einstieg deutscher IT Unternehmen in Neuseeland lohnen würde. Einfallsreichtum ist sicher nicht das Problem. Gute Mitarbeiter verflüchtigen sich allerdings schnell Richtung Australien oder noch weiter, und der schwache Euro bläht die Personalkosten künstlich auf. Nichtsdestotrotz betreibt zum Beispiel die deutsche Realtech hier erfolgreich eine Beratungstochter. Solange Neuseeland nicht wie etwa Irland versucht Hitechfirmen über Steuervorteile ins Land zu locken, bleiben die „Opportunities“ wohl begrenzt.

Kreativindustrien: Ich habe mal in der deutschen Staatsglotze eine Schnulze gesehen, die Neuseeland als Hintergrund hatte. Irgendwas mit „Paradies“. Damit ist das wohl abgedeckt 🙂 … Daneben gibt es noch Wellywood, im wesentlichen Peter Jacksons Filmstudios in Wellington, die die Federführung bei der Herr der Ringe Trilogie hatte, und im Moment irgendeine Fortsetzung unter dem Kampfnamen „The Hobbit“ abdreht. Teile von Narnia wurden auch hier hergestellt. Angesichts der für mich schwer bestimmbaren Lage des deutschen Films verkneife ich mir tiefgründige Ratschläge. Offenbar kann man hier etwas auf die Leinwand bringen, wenn man will und irgendwelche Synergien zum deutschen Film findet.

Hedonismusindustrien: Wellness und Verbündete meine ich damit. Oh, die sind in Neuseeland sehr gut vertreten. Eher stelle ich mir vor, dass diese Etablissements nach Deutschland expandieren als umgekehrt. Also meiner Meinung nach kein fruchtbares Feld für deutsche Wirtschaftsexpansion.

***

Ich schreibe das alles mit dem Hintergedanken, dass jemand da draußen in Deutschland vielleicht die Inspiration aufnimmt und sein Glück in Neuseeland versucht. Eventuell ein Entrepreneur, der NZ schon mal besucht hat und sich vorstellen kann, seine oder ihre Zeit zwischen den Ländern aufzuteilen oder wenigstens öfter mal auf Geschäftsreise nach NZ zu gehen. Man stelle sich vor: absetzbare Trips nach Neuseeland. Allein das wäre schon nett 🙂 Noch besser, wenn man einen Unterschied in diesem Land machen möchte, und daneben noch Geld verdienen. Es gibt der üblichen Anlaufstellen wie die AHK in Auckland, die einführen und beraten. Ich selbst kann natürlich Interessenten ggf. auch mit Rat und Tat zur Seite stehen. Meine email ist im Impressum. Glück auf!


12 Responses to FactSheet: Mit Neuseeland ins Geschäft kommen

  1. Chris sagt:

    Hallo Peter,

    Erstmal großes Dankeschön für deinen super Blog.
    Ich bin selbstständiger Informatiker mit Diplom mit starken Hang zur Natur und habe meine Kunden auf der ganzen Welt. Überdies noch ziemlich erfolgreich, mir geht es finanziell eigentlich wirklich gut. Lokal in Deutschland habe ich fast keine Kunden. Ich arbeite nur von zu Hause aus übers Netz und es spielt für mich keine Rolle wo ich arbeite. Viele Kunden habe ich noch niemals gesehen. Internationale Arbeitserfahrung habe ich zur Genüge. Habe z. B. schon in Russland, Türkei, USA und in fast ganz Europa mal ein paar Monate gearbeitet.
    Wegen vieler bereits genannter Gründe bin ich mit meiner Familie (zwei Kinder 2 und 7) jetzt soweit die Reisleine zu ziehen und wo anders hinzugehen. Die Kinder wachsen bereits so gut es geht zweisprachig auf.
    Gibt es in NZ auch die Möglichkeit in der Form zu arbeiten? Praktisch als Ein-Mann Entrepreneur? Das nötige Eigenkapital für ein Heim würde ich auch mitbringen. Das ist alles kein Problem.

    Vielen Dank für eine Antwort

    Chris

    • Peter sagt:

      Hi Chris

      Um es kurz zu machen: Neuseeland braucht Leute wie Dich. Bitte kommt! Ganz im Ernst, Du/Ihr habt – basierend auf der Information, die Du hier teilst – das perfekte Einwandererprofil. Ich kann keinen Grund erkennen, warum Eure Einwanderung nicht einfach und zügig klappen sollte.

      Ich bin persönlich neugierig, was für Dienstleistungen Du Deinen globalen Kunden so erfolgreich verkaufst. Wenn Du magst, schreibe mir eine email dazu.

      Bis bald in Neuseeland,
      Peter

      • Camy F. sagt:

        Hallo Peter, apropos Dienstleistungen, ich habe auch vor, in Neuseeland ein Geschäft basierend auf Dienstleistungen zu eröffnen oder in ein solches bestehendes mit einzusteigen, wenn möglich, zuerst. Ich betreibe hier in Deutschland seit 12 Jahren eine Praxis für med. Fußpflege und habe noch die Ausbildung als Wellness-Masseurin. Das würde ich als erstes angeben, um ein Visum zu erhalten. Das wäre z.B. diese „Hedonismusindustrien“ wie Du es genannt hast 😉 Fußpflege geht hier super und ist sogar jetzt 2016 im Trend, doch Wellness weniger, da die Thai-Mädchen zu stark vertreten sind. Später würde ich lieber auf ein Geschäft für Tierfutter+Tierzubehör umsteigen, evtl. mit Produkte aus Deutschland,aber dies wie gesagt später, da man jetzt für ein Visum bestimmt nach Berufserfahrung fragt und da habe ich keine, außer dass ich mich mit Tieren auskenne (besonders Hund+Katze). Das würde auch zu Komsumgüter gehören, halt nur für Tiere. Ich würde auch in ein Geschäft für Tourismus z.B. Pension usw. , doch hierzu habe ich keine Kontakte und keine Erfahrung bzw. Ausbildung zum Hotelfachman usw. Also bleibe ich bei den ersten Sachen. Vielleicht treffe ich bald jemanden, der ein Geschäft mit Fußpflege +Wellness hat und ich steige mit ein oder sie(er) möchte übergeben. Übrigens, Dein Vorschlag an manchen Stellen hier, nach Australien zu schauen, finde ich sehr gut. Ich wollte es auch liebend gerne nach Adelaide gehen, da Familienfreunde dort sind, aber ich bin zu alt dafür und es findet sich nur ein Visum, bei dem ich mindestens 500.000 AUD investieren muss und keine Aussicht auf Permanent Residenz. Schade!

        Vielen Dank noch einmal für Deine Kommentare!
        Beste Grüße
        Camy F. (weiblich)

      • Jan sagt:

        Hallo Peter,
        Ebenfalls danke für den tollen Blog, den Du vielleicht sogar ausweiten könntest…Suche Nachfolger für Firmen/ Farmen usw. von Deutschen.Wir haben Landwirtschaft und würden gerne nach Neuseeland gehen und suchen dort eine Farm, die keine Nachfolger haben, um mit einzusteigen . Vielleicht hast Du ja eine Idee, wie man an solche Kontakte herankommt.
        Gruß Jan

        • Peter sagt:

          Hi Jan

          Ich habe mich ein bischen umgehört. Farmen die von „Ausländern“ gekauft werden sind ein sensitives Thema. Es geht dabei zwar nicht um Deutsche, sondern chinesische Staatsbetriebe, arabische Scheichs und amerikanische Konzerne, aber trotzdem man posaunt Kaufgelegenheiten nicht hinaus. Am besten Du wendest Dich an die „rural“ Abteilungen bei Barfoot and Thompson, oder Harcourts. Einfach googeln. Wenn Du Probleme damit hast, melde Dich, dann schieb ich das gerne an.

          Gruß,
          Peter

        • Jan sagt:

          Hallo Peter,
          Leider sind wir in Sachen Farmnachfolge, in die man Zug um Zug mit einsteigen kann, noch nicht so wirklich weiter gekommen ,vielleicht hörst Du ja was oder kannst uns helfen, gerne Südinsel .
          Danke
          Herzliche Grüße

  2. Heike sagt:

    Hallo Leute,
    wir sind in 2000 von Deutschland nach Südafrika gezogen und haben auch dort eine ähnliche Erfahrung gemacht, wie vieleicht viele Deutsche in Neuseeland. Wegen der politischen Situation (Kriminalität und Rassismus -anders herum) müssen wir jedoch wieder gehen, wollen jedoch nicht nach Dtl. zurück und planen nach NZ überzusiedeln. Mein Mann ist Klempnermeister. Als wir 2009 erstmals NZ besucht haben, konnten wir uns von dem einfachen und etwas rückständigen Gegebenheiten überzeugen. Teilweise ist es hier in Südafrika fortschrittlicher und europäischer als in NZ. Wir wissen deshalb ganz genau worauf wir uns einlassen, denn auch wie hier in Südafrika wird es trotzdem schwer, den deutschen Standard ‚zu verkaufen‘, den wir so selbstverständlich ansehen und eigentlich gar nicht verstehen können, dass es auch primitiver und einfacher gefallen kann. In den 12 Jahren hier haben wir viel davon lernen und uns umstellen müssen. Auch ein Südafrikaner zahlt lieber für ein Boot, Quad etc. als einen ‚warmen Hintern‘ -sprich Kamin- im Winter zu haben. Wir waren richtig etwas geschockt, dass es im TV hiess (als wir 2009 dort waren), Zentralheizungen kommen in NZ zur Anwendung. Das wäre für uns selbstverständlich gewesen, anzunnehmen, dass es das auch schon längst gibt. Mein Mann hat an den uralten Anlagen gesehen, dass der Klempnerstandard fast schon ‚Nachkriegszeit‘ entspricht. In diese einfache Situation muss man sich auch hereinversetzen, um nicht zu scheitern. Obwohl ich immer hoffe, dass trotzdem etwas mehr Fortschritt oder Komfort in NZ Einzug halten wird.
    Wir sind jetzt auf der Suche nach einen Job (eigentlich völlig überqualifiziert, da mein Mann den Roof Plumber, den Gasfitter, den Drainlayer und den einfachen Plumber – 4in1 darstellen kann) und erhalten trotzdem kein Angebot, da er zunächst unter einem Supervisor arbeiten muss und das schwer zu finden ist.
    Aber nichts für ungut. In NZ zu leben und zu arbeiten wird trotz der Einfachheit immer noch so viel schöner und lebensfreudiger sein als in Detuschland mit all den tollen Errungenschaften.
    Übrigends sind auch die Südafrikaner von den Briten (und gottseidank von den Holländern) abstammend, deshal die Ähnlichkeit in der Mentalität. Und ich muss sagen, die Mehrheit lieben!!! deutsche Lebensmittel, wie Brot, Wurst etc. Also bitte weiter am Ball bleiben! Wir werden sicher gern dt. Lebensmittel kaufen.

    Sonnige Grüsse
    Heike

    • Peter sagt:

      Hi Heike, richtig guter, informativer Kommentar, vielen Dank! In NZ wimmelt es vor Südafrikanern, meistens der hellen Art, die wahrscheinlich aus den selben Gründen aus SA weg sind wie ihr. Viel Glück bei der Übersiedlung. Übrigens schon mal an Australien gedacht? Klimatisch viel näher an SA dran, und was Jobs angeht auch einfacher. Soso, Deutschland soll es nicht wieder werden. Verstehe ich. Wenn man mal – relative – Freiheit gewöhnt ist, ist es schwer den Merkel-Staat zu akzeptieren … Gruß, PP

  3. Thomas sagt:

    Hallo Peter,
    sehr interessant was ich im Beitrag ‚Mit NZ ins Geschaeft kommen‘ gelesen habe. Ich befasse mich insbesondere mit dem Thema ‚Deutsche Lebensmittel in NZ‘, teile Deine Meinung und waere an einem Erfahrungsaustausch sehr interessiert.

    Freundliche Gruesse
    Thomas
    Torbay, Auckland

  4. Dicker sagt:

    Hallo zusammen,

    wohne in Albany, im Norden Aucklands. Es gibt hier einen sehr guten deutschen Metzger, der allerdings vor einigen Wochen eine Filiale schliessen musste. Ich weiss von mindestens einem anderen, der investiert hat und wieder schliessen musste. Ebenso von zwei Baeckereien, denen es nicht anders erging. Deutsche Geschaefte – zumindest im Nahrungsmittelbereich – brauchen einen gewissen deutschen und europaeischen Kundenstamm, um davon leben zu koennen. Koennte darueber endlos schreiben.
    Das ist Neuseeland. Die Kiwis haben ihre eigene Art. Von deutschen Vorstellungen – Infrastruktur, Abfallsysteme bis zu Essgewohnheiten wie Vollkornbrot und Bierschinken – sind sie nicht einfach zu ueberzeugen.
    Klar sind deutsche Konsumgueter von Autos bis zu Einbaukuechen begehrt – von einer finanzstarken Minderheit. Und wir reden hier von einem kleinen Markt.
    An den Tankstellen – zumindest die grossen an den Ausfallstrassen Aucklands – gibt es schon lange Backwaren zu kaufen. Nur eben pies und sausage rolls und keine belegten Broetchen.
    Fleischtheken in Neuseeland Notstandsgebiete – naja. Verkneife mir dazu jeden Kommentar.
    Beste Startbedingungen fuer Lebensmitteldiskounter? Will dem Autor nicht absprechen, einen Ueberblick ueber Neuseeland zu haben. Wuerde sonst nicht glauben, dass er mit den hiesigen Zustaenden besonders vertraut ist 🙂
    Aber hey, warum nicht. Aber vorsicht: es ist schon eine Menge Kohle hier im Suedpazifik versenkt worden. Insbesondere von Leuten, die glauben, was in Deutschland geht, geht auch in Neuseeland.

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