Pasifika: Vanuatu für Touristen und Philosophen – Reisevorbereitung und Ankunft


Eigentlich wollte ich ein paar Beobachtungen auf der Insel Efate zusammen würfeln – und das wird auch passieren – um so etwas wie eine Gebrauchsanleitung für Vanuatu-Novizen abzuliefern.

Bei tieferem Grübeln ist Efate aber auch ein Mikrokosmos, der unsere Welt stärker abbildet, als es mir zunächst bewusst war, oder sogar Recht sein kann … deshalb werde ich das Praktische immer wieder mit Exkursen ins Allgemeine verbinden 🙂

Reiseplanung: Mosquitoschutz

PLANUNG – wahrscheinlich bin ich hier nicht der berufendste Schreiber, denn ich buchte drei Tage vor dem Flug – Samoa war bis zuletzt auch im Rennen. Für Malariaprophylaxe war es also sowieso zu spät, weswegen Mückenstichvermeidung umso wichtiger wurde.

Angeblich sind Efate und insbesondere Port Vila „kaum“ von Malaria betroffen, was immer das auch heißen mag. Dengue ist allerdings auf dem Vormarsch, wie zum Beispiel auch im australischen Cairns, und deswegen ist es klüger gar nicht erst von Mosquitos gebissen zu werden. Hier mein Vorgehen:

  • Zwei Insektenabweiser gekauft, eine große Sprühdose für die Grobarbeit ins Hauptgepäck, und ein kleines Fläschchen mit Fingersprüher für unmittelbar nach Ankunft und zum Mitnehmen auf kleinere Ausflüge.
  • Obwohl es in Vanuatu im Sommer immer warm ist, tagsüber, nachts, während Regen, egal, zwischen 20 und 30 Grad, eine langbeinige Hose aus festem Material und nicht zu anliegenden Hosenbeinen, und einen weiten leichten Pullover (langärmliges Hemd ist auch ok) eingepacken, Farbe nicht zu dunkel. Die Idee ist so viel Köperfläche wie möglich mit Textil abzuschirmen, und die Flabrigkeit des Stoffs soll die Rüssel der Mücken von der Haut fernhalten, sogar wenn sie auf Hose oder Pulli sitzen und versuchen zu stechen.
  • Mosquitonetz, das an nur einer Schnur aufgehängt werden kann nicht vergessen, plus mindestens einen Drehhaken, den man zumindest ohne Werkzeug in Holz einschrauben kann.
  • In Vanuatu selbst die langen Sachen zwischen Sonnenuntergang und Sonnenaufgang tragen, und um die Knöchel herum und den Nacken sprühen. Tagsüber habe ich in Vanuatu keine Mosquitos gesehen, anders als zum Beispiel in Tahiti wo einen die Biester ständig drangsalierten. Die Mosquitos, die ich beobachtete, waren relativ klein und bräunlich gefärbt und mittelschnell, keine schwarz-weißen Tigermosquitos.
  • Abends vor dem Schlafengehen die Schlafstätte nach Mosquitos abklopfen. Sie setzen sich gerne in dunkle Ecken und auf dunkle Oberflächen, fliegen aber bei Vibration des Untergrunds los. Dann kann man sie erschlagen.
  • Wer ganz auf Nummer Sicher gehen will, kann natürlich noch Malariaprophylaxe einnehmen (nach Abstimmung mit dem Arzt) bzw. Tabletten mitnehmen, die als erste Hilfe nach einer Malariainfektion eingesetzt werden können. Auf beides verzichtete ich.

Wie auch immer, ich konnte mit obigen Maßnahmen die Stichrate auf nahe Null setzen, und habe mir weder Malaria, noch Dengue oder sonst was in Vanuatu geholt. Also: relax!

Reiseplanung: Lebensmittel

Wer plant selbst zu kochen und dadurch die Reisekosten zu senken kann einige Lebensmittel problemlos nach Vanuatu einführen, zum Beispiel Trockensuppen und -soßen, Cornflakes, Zucker, Salz, und damit verbunden vielleicht noch ein kleines Fläschchen Spülmittel. Was nicht funktioniert sind Fleisch, Wurst, Käse etc. Dafür kann man zwar eine Einfuhrgenehmigung bei Ankunft in Vanuatu erstehen, aber die kostet 3000 Vatu, also 25 Euro, und lohnt sich nur bei größeren Mengen. Dazu gibt es noch das Problem mit der Kühlkette, die einen Transport von Neuseeland im allgemeinen praktikabel macht (die Koffer sind während des Flugs sowieso sehr niedrigen Temperaturen ausgesetzt), von Deutschland aus aber nur, wenn es keine längeren Zwischenaufenthalte in warmen Ländern gibt.

Und hier noch mein spezieller Geheimtipp: nehmt eine kleine Thermosflasche mit. Nicht um den Kaffee warmzuhalten, sondern um kalte Getränke über Stunden hin zu kühlen.

Reiseplanung: Geschenke

Kinder außerhalb von Port Vila wissen Bonbons oder Luftballons zu schätzen. Bei Bonbons am besten solche ohne Individualverpackung nehmen, da die Kinder die Wrapper immer einfach fallen lassen, und dadurch die Landschaft vermüllen. Schokolade und Süßigkeiten, die bei hohen Temperaturen und Luftfeuchtigkeit schmelzen oder wässrig werden, kommen nicht in Frage.

Eton Beach ni-Vanuatu: Selbst ist die Freude

Eton Beach ni-Vanuatu: Selbst ist die Freude

Für Erwachsene (wieder außerhalb von Port Vila) eventuell billige kleine LED Taschenlämpchen einpacken. Diesen Hinweis habe ich auf dem Blog eines „Volunteers“ in Vanuatu gefunden, und selbst nicht ausprobiert. Leider kann ich den Blog nicht mehr finden …

Reiseplanung: Sonne und Strand

Schorchelzeug, Badeanzug, „reef shoes“ (griffige Plastik- oder Gummisandalen, oder Slipper, die Verletzungen durch Steine, Korallen usw. verhindern sollen), eventuell einen minimal dünnen Wetsuit um Sonnenbrand beim Schnorcheln zu vemeiden, unbedingt nach Vanuatu mitnehmen, denn das Zeug, das man in Vanuatu kaufen oder leihen kann ist teuer und/oder schlecht.

Portray of the Artist as a Snorkeler

Portray of the Artist as a Snorkeler

Ebenso Trivialkosmetika aller Art einpacken, weil in Vanuatu viel zu teuer, oder gar nicht erst zu haben. Besonders wichtig: Sonnencreme. Dabei habe ich den Fehler gemacht SPF 30+ mitzubringen, das für mich in Neuseeland ausreicht. Beim Schnorcheln in den Tropen ist es aber viel zu schwach. SPF 50+ gehört in den Koffer, oder auch mehr als 50, oder es gibt unangenehmsten Sonnenbrand, glaubt mir 🙁  Ach, und auch einen Hut nicht vergessen, damit die Rübe nicht weich wird. Eine Sonnenbrille brauche ich selbst nur im Hochgebirge, oder auf Schnee. In Vanuatu fand ich sie unnötig, hatte sie aber vorsichtshalber dabei.

Havannah Bay: modebewusster Sonnenschutz

Havannah Bay: modebewusster Sonnenschutz

Ankunft am Bauerfield International Airport

Oft mit einem heftigen Rumms, denn die Landebahn ist nicht eben, und wenn der Pilot Pech hat, oder sich verschätzt, kann man hart aufsetzen. Trotzdem kein Grund zur Beunruhigung. Der Flughafen hat nur ein Rollfeld, und bei ungünstigem Wetter kann es passieren, dass man nach Noumea, Neukaledonien oder Nadi, Fiji umgeleitet wird und dort auf besseres Wetter wartet. Auch das kein Beinbruch. Kann sogar interessant sein.

Port Vila: Bauerfield Airport Tarmac

Port Vila: Bauerfield Airport Tarmac

Die Ankunftskarte ist nach neuseeländischem Muster gestrickt, und sollte schon im Flieger ausgefüllt werden, damit man am Schalter nicht den Betrieb aufhält. Bei Ankunft gibt es ein 30-Tage-Visum. Vorab muss man keines beantragen.

Vanuatu Bargeld (also „Vatu“) sollte man auf keinen Fall in Deutschland oder Neuseeland oder sonst wo bei einer Bank kaufen. Die gebotenen Sortenkurse sind lächerlich schlecht, und man braucht die Vatu auch nicht. Schon am Flughafen steht ein Geldautomat der australischen ANZ-Bank, aus dem man problemlos mit einer deutschen Debit-, Kredit, oder sogar Maestro/Plus-EC-Karte Bares ziehen kann. Sogar wenn das aus unerfindlichen Gründen nicht klappen sollte, kann man am Geldumtauschschalter daneben immer noch Euro-Bargeld in Vatu wechseln.

Transport vom Flughafen nach Port Vila ist problematisch, obwohl die Distanz eigentlich nur einige Kilometer beträgt. Die Taxifahrermafia beherrscht die Szene, und es sollen schon Mal 50 Euro für den kurzen Transfer vom Flughafen in die Stadt verlangt und gezahlt worden sein. Das ist Wucher. Am besten von dem Hotel, in dem ihr absteigt einen Transfer organisieren lassen, falls das nicht sowieso inbegriffen ist. Die meisten werden wohl wenigstens die ersten Tage in einem Hotel logieren …

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Jetzt sitzen wir also im Hotel in Port Vila, oder in einem Resort oder ähnlichem sonst irgendwo auf Efate … wie geht es nun weiter? Teil 2 der Reihe gibt Auskunft.

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