Opinion: Liebster Neuseelandblog


Lieber den Kiwifinchen in der Hand 😉 … jedenfalls gibt es offenbar im Moment eine ‚virale‘ Aktion dessen Zweck es ist, dass Blogger andere Blogger kennenlernen und sie ihrem Publikum vorstellen. Nach dem 2-hoch-n Prinzip kann das bei einer relativ kleinen Gemeinde wie den deutschen Neuseelandschreibern natürlich nicht lange gut gehen … dazu gleich mehr.

Zunächst herzlichen dank an Christine aus Auckland (bald Gisborne?) und ihren Kiwifinch-Blog für ihre liebe Liebster Nominierung unseres prächtigen NZ2Go … wir zitieren gerne: „NZ2Go, kein normaler Neuseeland-Blog“ – genau.

Die Liebster-Aktion besteht aus zwei Teilen:

  • Ein paar Fragen des Nominierenden (also Christine) beantworten
  • Ein paar andere Blogs nominieren und denen Fragen stellen

Meine Antworten auf Christine’s Fragen

1. Warum schreibst Du diesen Blog und wie hat es angefangen?

Vor vier Jahren gab es wenige deutschsprachige bzw. von Deutschen geschriebene Blogs zum Thema Neuseeland und schon gar keine, die Fakten, Fakten, Fakten zu Neuseeland lieferten. Dieses pseudo-niedliche Hobbitgeschwätz einerseits und die oft damit verbundene plumpe Geldmacherei andererseits haben mich dermaßen genervt, dass ich selber Hand anlegen wollte.

In der Zwischenzeit ist mir auch aufgefallen, dass ‚teilen‘, Erfahrungen teilen, Wissen teilen und anderen dadurch helfen – und zwar unentgeltlich – einfach Freude macht. Reisen, oder im Ausland hausen, ganz für sich allein oder nur im Austausch mit Familie und Freunden ist für mich inzwischen nur halbes Reisen.

Last but not least, bin ich politisch sehr interessiert und analysiere und informiere gerne um mich herum. Das politische Neuseeland kennt in Deutschland ja nun wirklich fast niemand, wahrscheinlich nicht einmal die sogenannte Bundesregierung.

2. Fällt Dir ein lustiges Missverständnis ein dass Dir mal im Ausland/auf Reisen passiert ist?

Da fallen mir sehr viele ein. Die nehme einfach die erste Begebenheit nachdem ich 1989 in Christchurch angekommen war und mich entschloß eine Reitstunde zu nehmen, bei einer lokalen Reitlehrerin. Traben, Galopp, wieder Traben, im Kreis. Nur das Englisch … Galopp heißt in Englischen „canter“ … kannte ich nicht und im rufenden Gespräch mit der Lehrerin und voll damit beschäftigt auf dem Pferd zu bleiben, muss ich wohl irgendwann aus Versehen den Begriff „cunt“ benutzt haben, so in etwa „How is the cunt?“. Diesen Ausdruck kannte ich damals in meiner Unschuld auch nicht … die Unwissenden mögen ihn nachschlagen.

Jedenfalls bogen sich die anderen Reitschüler vor unterdrücktem Lachen und meiner Lehrerin gefror kurzzeitig das Blut in den Adern 🙂

3. Welches Land oder welche Stadt ist Dein “Zuhause” und warum?

Das ist eine ganz, ganz schwere Frage. Wenn man sich in mein Blog vertieft, wird man merken, dass ich in der ganzen Welt gelebt und gearbeitet habe. Kulturell fühle ich mich als Deutscher, allerdings mit einem sehr starken, angelsächsisch-australisch-neuseeländisch geprägten Gefühl für Freiheit und Gerechtigkeit, das es in Deutschland nicht gibt.

Heimatgefühle kommen bei mir in den Dörfern der Westlichen Wälder um Augsburg herum auf, mit ihren Zwiebelturmkirchen, hell getünchten Häusern und offenen Gärten. Aber auch beim Anblick des türkisfarbenen Meers und überhaupt des vielen Grüns und der schnodderigen kleinen Häuschen, wenn ich Wellington oder Auckland anfliege.

4. Nenne drei Dinge die Du manchmal vermisst dort wo Du bist?

  • Bayrische Brezen & Bratwurst
  • Zentralheizung
  • Demokratie und Rechtsstaatlichkeit

5. Wie würde der Titel Deiner Biografie lauten?

Oh Gott … das ist irgendwie unfair. Dazu bin ich noch viel zu jung 😉

6. Was ist Dein Lieblingszitat- oder Spruch?

Das ändert sich immer wieder, aber im Moment:

Leben heißt kämpfen. Ruhe wirst du im Grab haben.‘ (Seneca)

Andere Blogs nominieren und denen schlaue Fragen stellen

Also – das verschieben wir bis ich Zeit hatte mich mit den aktuellen Neuseelandblogs auseinanderzusetzen.

Weil ich aber nicht den Blog wiedernominieren kann, der NZ2Go nominiert hat, möchte ich Kiwifinch nur informell erwähnen. Christine schreibt zu vielen Alltäglichkeiten Neuseelands, die jedem Einwanderer oder Langzeitbesucher nützlich sein werden, in einem Stil, der von Optimismus und Begeisterung getragen wird, ohne in abgegriffene Neuseelandklischees zu verfallen. Außerdem gefällt mir, dass sie sich, wenn es sinnvoll ist, die Mühe macht Zahlen zu recherchieren, z.B bei ihrer Sammlung der „5 guten Gründe Deutschland den Rücken gekehrt zu haben“. Super, weiter so. So eine Konkurrenz sieht man gerne!

Watch this space, ich gelobe feierlich mich durch ein paar Blogs zu klicken und die guten zu nominieren 😉


2 Responses to Opinion: Liebster Neuseelandblog

  1. Stefan sagt:

    „Kulturell fühle ich mich als Deutscher, allerdings mit einem sehr starken, angelsächsisch-australisch-neuseeländisch geprägten Gefühl für Freiheit und Gerechtigkeit, das es in Deutschland nicht gibt. “

    Wie meinst du das? Ich würde mal sagen dass es schon relativ viele Deutsche gibt die auch so ein Gefühl haben, aber das nicht nach aussen zeigen, du weißt ja was mit Leuten passiert die mal gegen den „Mainstream“ anschwimmen, alle werden sofort als böse Kommunisten oder noch bösere Nazis beschimpft

    • Peter sagt:

      Ich meine, dass Freiheit den Menschen in Deutschland weniger wichtig ist alle z.B. Sicherheit. Ja, da hält man dann die Klappe um nicht „negativ aufzufallen“ und irgendwelche Konsequenzen befürchten zu müssen, weil man bespielsweise die Unverschämtheit hat, sein Recht auf freie Meinungsäußerung wahrzunehmen. Ich erwarte kein Heldentum von Joe Blow in der Straße, aber wenigstens könnte „man“ ja Mal das Wahlkreuzchen bei einer Partei machen, die einem nicht den Mund verbieten will, oder? Sogar dazu reicht es in Deutschland nicht.

      In Australien wird wenigstens ein Tony Abbott gewählt, wenn das Pharisäertum zur Klimaschutzreligion, Asylantenliebe usw. Mal wieder unerträglich geworden ist. In Deutschland tut sich trotz phänomenaler Eurokrise, hundertausender illegal eingereister Dauergäste pro Jahr (die keiner haben will, aber auch da macht niemand den Mund auf), Einbrecherbanden die Deutschland flächendeckend plündern, deutschen Salafisten, die horrende Verbrechen gegen die Menschlichkeit begehen … GAR NICHTS. Die Mutti kriegt in der bekloppten Sonntagsfrage Woche für Woche locker 40%.

      So sieht kein Volk aus, dem Freiheit etwas bedeutet. Und Gerechtigkeit ist es auch nicht, wenn z.B ein deutscher Durchschnittsverdiener 30 Jahre lang ins staatliche Zwangsrentensystem einzahlen muss, um eine Rente in Höhe der Grundsicherung zu bekommen, die auch Menschen zusteht, die nie gearbeitet haben. Gerechtigkeit ist es nicht, wenn eine Margot Honecker in Chile die volle deutsche Höchstrente abgreift, oder sich ein ehemaliges FdJ-Kader Bundeskanzlerin nennen darf. Ich höre lieber auf …

      Neuseeland oder Australien sind weit weg von perfekt, aber ein Gefühl für Freiheit und Anstand ist wenigstens partiell noch vorhanden. Zumindest können sich die meisten Freiräume innerhalb des Systems schaffen um es erträglich zu gestalten. Deutschland kann andererseits auf gigantische Kulturleistungen zurückblicken, auf die es stolz sein kann, aber die Grundrechte der Bürger sind in Deutschland ein hohles Wort.

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