SlideStory: Zu Tode geliebt – Abel oder disable Tasman?


Abel Tasman National Park ist, wie die neuseeländische Naturschutzbehörde DOC lakonisch feststellt, sowohl der kleinste als auch der am meisten besuchte Nationalpark Neuseelands. Das hat Folgen. Wir waren zu Saisonende dort und fanden – ohne Spaß – eine größere Dichte an Deutschen vor als in jeder deutschen Fußgängerzone, wenigstens in Westdeutschland. Nur die „sand flies“ und die Wespen waren noch zahlreicher. Übrigens habe ich noch nie soviele Wespen an einem Ort gesehen und frage mich, warum DOC das so laufen lässt (wir werden dem nachgehen und ggf. berichten). Zuweilen war deren irritierendes Summen, Nein, nicht ohrenbetäubend, aber ausreichend, um die typisch neuseeländische Stille zu verdrängen 🙁 … Und wenn die Wespen Pause machten, dann wurde die Geräuschkulisse von der nicht enden wollenden Prozession von „water taxis“, also kleinen bis mittleren Motorbooten, die regelmäßig an den vielen Anlegestellen entlang der Küste Halt machen, um Besucher ein- und auszuladen geliefert.

(c) Geographx Ltd., mit Genehmigung / with permission of Geographx

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Die vielen, meist jungen und oft sächselnden, deutschen Stimmen stören dagegen nicht. Aber sie erstaunen. Es ist interessant, dass trotz des Verfalls des Euro zum Kiwidollar die deutsche Sehnsucht nach Neuseeland noch nicht nachgelassen hat. Wie die Jungtouristen, oder deren Eltern so einen Trip in Zeiten des Euro zu 1,40 NZ-Dollar finanzieren ist eine relevante Frage. Tourism New Zealand scheint auf seine Art und Weise ganze Arbeit zu leisten. Haben die – welch ein Witz – vier von Tourism New Zealand gesponsorten deutschen „Life Style Blogger“ ihre Groupies zu Tausenden mobilisiert? Schlagen die vielen Schnulzen und Doku-Soaps mit Neuseelandkulisse im deutschen Fernsehen durch?

Optisch sehr ansprechend ist Abel Tasman aber noch immer, siehe die Bildstrecke unten. Türkisfarbenes Meer, rostig-helle Gesteinstöne, sehr ansprechende Sandstrände und ein kaum zu überbietender Überfluss an Farnen in üppigem Regenwald formen eine ganz besondere Garten Eden Atmosphäre. Auf Massen an Tuis (man hört sie, sieht sie aber selten) und andere neuseeländische Vögel sollte man eher nicht hoffen – obwohl, auch in den Fotos, mir endlich ein halbwegs brauchbares Foto eines hyperaktiven Silver Eye gelungen ist. Dazu ist der Nationalpark vielleicht wirklich zu stark besucht und in Teilen auch noch (trotz Ausholzungskampagnen) mit zu viel Unkraut durchsetzt.

Für Abel Tasman spricht, last but not least, auch, dass es um den Nationalpark herum viele andere lohnende Reiseziele gibt. Dazu bald mehr. Praktische Informationen zur Reisevorbereitung sind wirklich in allen Reiseführern, auf dem Internet, bei DOC usw. zu finden. Keine Notwendigkeit hier in die Iteration n+1 zu gehen. Nur soviel: die Gegend um Takaka, also der nördliche Zugang hat uns besser gefallen als Marahau, das südliche Tor zu Abel Tasmans verlorenem Paradies.

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