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SlideStory: Lake Matheson
Wie das Artikelbild vermuten lässt, ist dieser kleine Gletschersee, heute ein gutes Stück unterhalb des Fox Glacier gelegen, seit Jahrzehnten fester Bestandteil jeder Südinselroute die etwas auf sich hält.
Geheimnisvoll in dichtem Regenwald verborgen ist Lake Matheson so gut abgeschirmt, dass besonders am frühen Morgen und späten Abend, wenn weder Meeresbrise noch Bergwind Wellen aufwirbeln, der See wie ein veritabler Spiegel daliegt in dem sich Aoraki / Mount Cook und Mount Tasman in einer wolkenlosen Minute gleich doppelt zeigen.
Apropos wolkenlose Minute – mir tat der Berg den Gefallen nur ein paar Augenblicke lang, nachdem ich den kurzen Rundgang um den See beendet hatte 🙁 … Übrigens herrschen auf den verschiedenen Aussichtsplattformen rings um den See zum Teil abenteuerliche Zustände, wenn sich die vielen Hobbyfotografen mit ihrer oft beeindruckenden Ausrüstung eifersüchtig um die vermeintlich besten Plätze drängeln.
Lake Matheson ist mit dem Auto in wenigen Minuten vom Haast Highway aus zu erreichen, ein großer Parkplatz steht kostenfrei zur Verfügung und der etwa einstündige Rundweg ist hervorragend ausgebaut. Wer am Fox Glacier vorbeikommt, sollte die Gelegenheit nutzen.
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SlideStory: Der Franz Josef Gletscher
Als Exotikum muss man diesen Gletscher sicherlich nicht mehr anpreisen. Eine Viertel Million Besucher pro Jahr machen den Franz Josef Glacier auf etwa halber Höhe der Westküste der Südinsel heute zu einem der bekanntesten Touristenmagneten des Landes.
Als ich dort 1990 das erste mal vorbeikam sah das noch ganz anders aus. Ein paar Herbergen und der „pie“ in der Tankstelle waren das Höchste der touristischen Gefühle. Heute fliegen fast ununterbrochen Hubschrauber um den Gletscher herum, Straßen und Wege sind hervorragend ausgebaut und es herrscht kein Mangel an eleganten „Chalets“ (Blockhütten, allerdings eher im nordamerikanischen als im schweizer Stil) und teuren Restaurants. Bis auf den Lärm der Hubschrauber stört mich das Treiben auch nicht. Schön, dass die Einheimischen gut davon leben und die Besucher ihr Vergnügen haben.
Das Publikum ist übrigens auffallend deutsch. Am Namen des Gletschers zu Ehren der Sissi-Ehemanns und an der Entdeckung bzw. ersten Dokumentation der Eismassen im Jahr 1865 durch unseren in Neuseeland noch immer sehr verehrten Bonner Landsmann Julius von Haast kann es bei der notorischen Geschichtsvergessenheit der Deutschen prä-33 allerdings nicht liegen. Gesprächsthema schien eher die Uni zu Hause, oder die nächste Etappe der Neuseelandfahrt zu sein, oder auch die beste Selfieposition, vorzugsweise einen Meter hinter dem Absperrzaun 🙂 … bemerkenswert jedenfalls, dass der Gletscher und seine imposante Granitkulisse die meisten kaum zu interessieren schien.
Nun, vielleicht ist die deutsche Dominanz am Franz Josef bald auch Geschichte. Ein chinesisches Fotografen- und Modellteam war gerade vor Ort, um den Gletscher als Ziel für Hochzeitsreisende zu vermarkten. Auch das haben wir in unserer kleinen Bildgeschichte dokumentiert. Viel Spaß!
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Lust auf den KuK Gletscher am anderen Ende der Welt? Mit KIWI.com kann man sich Flüge nach Neuseeland und innerhalb Neuseelands bequem selbst zusammenstellen (Option „Mehrere Flughäfen“ und z.B. Frankfurt – Auckland – Hokitika eingeben):
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SlideStory: Der Robbenkindergarten von Wharariki
Wer Abel Tasman sagt, darf ruhig auch einen Abstecher nach Wharariki Beach meinen. Der Halbtagestrip liegt etwa eine Autostunde nördlich von Takaka und führt durch eine landschaftlich sehr ansprechende Gegend. Zwar dominiert auch hier Weideland, aber die Bauern der Gegend haben nicht Eichen und andere europäische Hölzer in den Weideflächen und um ihre Häuser gesetzt, sondern einheimische Baumriesen stehen lassen, die von Farbe und Form viel natürlicher in die Landschaft passen.
Die letzten paar Kilometer der Strecke zum Parkplatz (neben einer Art Backpacker Cafe, bei -40.509113, 172.684968) geht es über eine ungeteerte Straße, die aber problemlos befahrbar ist. Wharariki Beach mit seinen gradiosen Sanddünen ist dann nur noch einen etwa 30-minütigen Spaziergang entfernt, der von Schafweiden gesäumt ist, aber auch durch Reste herrlichen Buschlands führt (und ohne Wespen, wie Abel Tasman).
Mit etwas Glück haben die Robben („New Zealand fur seals„) gerade Junge gehabt (zwischen Januar und September findet man sie mit der größten Wahrscheinlichkeit), die sich um die vorgelagerten kleinen Inseln tummeln. Bei Ebbe sind die „Archway Islands“ vom Strand zu Fuß aus zu erreichen und wenn die Sonne nicht zu sehr herunterknallt und die Mütter gerade auf Fischfang sind, verwandeln sich die natürlichen Pools um die Inselchen in veritable Robbenkindergärten.
Viel Spaß mit den Fotos! PS. Wer sicher sein möchte, dass Robben in der Gegend sind, kann die Post Office in Collingwood anrufen und fragen. Die Dame, die den Laden betreibt ist immer auf dem neuesten Stand der Lokalnachrichten 😀
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SlideStory: Zu Tode geliebt – Abel oder disable Tasman?
Abel Tasman National Park ist, wie die neuseeländische Naturschutzbehörde DOC lakonisch feststellt, sowohl der kleinste als auch der am meisten besuchte Nationalpark Neuseelands. Das hat Folgen. Wir waren zu Saisonende dort und fanden – ohne Spaß – eine größere Dichte an Deutschen vor als in jeder deutschen Fußgängerzone, wenigstens in Westdeutschland. Nur die „sand flies“ und die Wespen waren noch zahlreicher. Übrigens habe ich noch nie soviele Wespen an einem Ort gesehen und frage mich, warum DOC das so laufen lässt (wir werden dem nachgehen und ggf. berichten). Zuweilen war deren irritierendes Summen, Nein, nicht ohrenbetäubend, aber ausreichend, um die typisch neuseeländische Stille zu verdrängen 🙁 … Und wenn die Wespen Pause machten, dann wurde die Geräuschkulisse von der nicht enden wollenden Prozession von „water taxis“, also kleinen bis mittleren Motorbooten, die regelmäßig an den vielen Anlegestellen entlang der Küste Halt machen, um Besucher ein- und auszuladen geliefert.
Die vielen, meist jungen und oft sächselnden, deutschen Stimmen stören dagegen nicht. Aber sie erstaunen. Es ist interessant, dass trotz des Verfalls des Euro zum Kiwidollar die deutsche Sehnsucht nach Neuseeland noch nicht nachgelassen hat. Wie die Jungtouristen, oder deren Eltern so einen Trip in Zeiten des Euro zu 1,40 NZ-Dollar finanzieren ist eine relevante Frage. Tourism New Zealand scheint auf seine Art und Weise ganze Arbeit zu leisten. Haben die – welch ein Witz – vier von Tourism New Zealand gesponsorten deutschen „Life Style Blogger“ ihre Groupies zu Tausenden mobilisiert? Schlagen die vielen Schnulzen und Doku-Soaps mit Neuseelandkulisse im deutschen Fernsehen durch?
Optisch sehr ansprechend ist Abel Tasman aber noch immer, siehe die Bildstrecke unten. Türkisfarbenes Meer, rostig-helle Gesteinstöne, sehr ansprechende Sandstrände und ein kaum zu überbietender Überfluss an Farnen in üppigem Regenwald formen eine ganz besondere Garten Eden Atmosphäre. Auf Massen an Tuis (man hört sie, sieht sie aber selten) und andere neuseeländische Vögel sollte man eher nicht hoffen – obwohl, auch in den Fotos, mir endlich ein halbwegs brauchbares Foto eines hyperaktiven Silver Eye gelungen ist. Dazu ist der Nationalpark vielleicht wirklich zu stark besucht und in Teilen auch noch (trotz Ausholzungskampagnen) mit zu viel Unkraut durchsetzt.
Für Abel Tasman spricht, last but not least, auch, dass es um den Nationalpark herum viele andere lohnende Reiseziele gibt. Dazu bald mehr. Praktische Informationen zur Reisevorbereitung sind wirklich in allen Reiseführern, auf dem Internet, bei DOC usw. zu finden. Keine Notwendigkeit hier in die Iteration n+1 zu gehen. Nur soviel: die Gegend um Takaka, also der nördliche Zugang hat uns besser gefallen als Marahau, das südliche Tor zu Abel Tasmans verlorenem Paradies.
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Pasifika: Das Pasifika Festival 2015 in Auckland
Heute und morgen, also am 14. und 15. März 2015, versammeln sich die Pasifika-Communities Aucklands wieder zu einem echten kulturellen Highlight Neuseelands, dem alljährlichen Pasifika Festival das grösste seiner Art weltweit.
Darsteller, Händler, Kunsthandwerker und Köche aus den wichtigsten pazifischen Nationen, incl. Tonga, Samoa, Cook Islands, Fiji und Kiribati schaffen auf dem weitläufigen Veranstaltungsgelände (dieses Jahr in Manukau im Süden Aucklands) ein kleines Abbild des riesigen pazifischen Raums zum Entzücken des Autors und vieler anderer Aucklander. Meine Schwäche fuer die pazifischen Kulturen ist allen „regulars“ dieser Seiten wohl bekannt – aber auch ohne meine Subjektivität muss man dieses Festival eigentlich geniessen, in seiner Farbenpracht, der Schönheit und Freundlichkeit seiner Menschen (minus des pazifischen Uebergewichtsproblems 😉 ) der guten Qualität und sehr niedrigen (zum Teil peinlich niedrigen) Preise der angebotenen Waren und der vielen interessanten kulinarischen Happen. Fuer mich sind allerdings die traditionellen Tänze zu rauschhaftem Trommeln der Fokus der Spektakels. Fuer ein paar Minuten kann man wirklich das Echo des Traums von einem paradiesischen Leben in der Südsee spueren.
Einzig der Aotearoa Bereich trübt die Stimmung etwas: Gangsterrap ist wirklich kein guter Ersatz für traditionelle Ausdrucksformen 🙁
Das Pasifika Festival findet noch morgen statt, Eintritt ist kostenlos. Hayward Park befindet sich unmittelbar neben der Manukau U-Bahn Station. Wer mit dem Auto kommt sollte sich allerdings hüten pazifisch lässig falsch zu parken, da Auckland Council massive Kontingente von Strafzettelschreibern für das Ereignis abstellt.
Ansonsten … sheer bliss 🙂 … vielleicht sehen wir uns ja morgen!
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SideTrack: 22 Shades of New Zealand
In Kürze: New Zealand Geographic hat wieder einmal seinen jährlichen Fotowettbewerb – fast – zu Ende gebracht.
Die Finalisten kann man hier:
bestaunen und den 3 schönsten seine Stimme geben.
Mir fällt auf, dass es dieses Jahr mehr ’normale‘ Fotos, also solche die Du oder ich auch hätten schießen können, gibt. Übertechnisierung scheint nicht der Geschmack der Saison zu sein.
Vielleicht ein Ansporn bei der Runde 2015 einzureichen?
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Guests@NZ2Go: Mit Gunther Riehle auf Roads Less Traveled in Sub-Antarctica
Gunther Riehle ist in Deutschland seit vielen Jahren einschlägig als Tier- und Landschaftsfotograf bekannt und betreibt zum Beispiel den angesehenen Fotowettbewerb ‚German Mega Circuit‚.
Weniger bekannt ist, dass seine Jagd nach immer neuen Motiven ihn auch zu einer Art Experten der sub-antarktischen Welt gemacht hat. Gunther hat wirklich entlegene Orte wie die australische Heard Island mitten im südatlantischen Nichts besucht, aber auch die geläufigere Macquarie Insel, die Antarktis selbst und natürlich – ich komme zum Punkt – die neuseeländischen sub-antarktischen Inselgruppen, insbesondere die Snares, Auckland, Campbell Inseln.
Da die neuseeländischen Subantarctics im Moment ein Fokusthema dieses Blogs sind, ist NZ2Go bei Gunther vorstellig geworden, der auch sofort zusagte seine Erfahrungen mit unseren Lesern zu teilen und uns als Zugabe eine schöne Auswahl beeindruckender Fotos zur Verfügung gestellt hat, siehe unten. Dafür schon vorab herzlichen Dank!
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NZ2Go: Gunther, als Lebensmittelingenieur für eine große internationale Firma in der Du in Deinem Fachgebiet für halb Europa zuständig bist, reist Du sowieso schon überdurchschnittlich viel. Woher der Drang im Privaten die entlegensten Ecken des Planeten zu besuchen?
Es geht mir zum einen darum in der Natur Ausgleich zu finden. Dazu gehört Werkeln in meinem verwilderten Garten in Kirchheim/Teck, aber auch Zeit in den letzten unberührten Winkel der Welt zum Beispiel in der Subantarktis zu verbringen.
Zweitens bin ich ein Mensch der gerne konkurriert und gewinnt. In der Fotografie kann man heute nicht mehr nur durch gutes Handwerk und Komposition glänzen. Die Motive müssen stimmen. Ich hatte nach einigen Fehlstarts in Profi-Wettbewerben beobachtet, dass es die Profis in den extremen Süden zieht. Nach langem Überlegen beschloß ich vor einigen Jahren den Sprung in das antarktische Abenteuer zu wagen. Und ich habe es weder bereut, noch hat mich das Antarktisfieber seit dem verlassen.
Last but not least liebe ich freundliche Tiere. Pinguine, junge Robben und Albatrosse sind so zutraulich, dass man sich nur hinsetzen muss damit sie sich neugierig nähern. Das ist unvergesslich schön.
NZ2Go: Wie bist Du auf NZ Subantarctics gekommen? Und gibt es irgendeine Rangliste, also Lieblingsinseln?
Das erste Mal bin ich 2009 von Ushuaia in Argentinien aus in die Antarktis gereist. Da ist man wochenlang fast ununterbrochen mit einer Gruppe Menschen zusammen, die oft genauso verrückt sind wie man selbst. Eine tolle Erfahrung. Und es ist die beste Reiseinformationsbörse der Welt, auf der auch immer wieder Neuseeland auftauchte. Die Chatham Islands zum Beispiel, die ich inzwischen auf eigene Faust besucht habe, aber auch die neuseeländischen Subantarctics.
In meinem Fall verliebte ich mich während der ersten Antarktisfahrt in the Albatrosse. Ein Mitreisender empfahl daraufhin die Midway Inseln im Nordpazifik, wo ich 2 Millionen Exemplare erleben durfte. Diese Vögel sind so elegant, wunderschön, vertrauensvoll und freundlich. Auf Midway wiederum riet mir ein Reisekumpel die neuseeländischen Campbell Islands zu besuchen. Ein Jahr später war ich dann dort. Und so gibt eins das andere …
Favoriten unter den Subantarctics habe ich keine, aber Fakt ist, dass man auf den Snares, Antipodes und Bounties nicht landen darf. Ein paar Fotos vom wacklingen Schlauchboot aus sind das höchste der Gefühle. Deshalb sind Reisen zu den Aucklands und Campbells für mich wesentlich interessanter.
NZ2Go: Erzähl doch ein bischen von der Fahrt. Wie lief das ab, was sollte man beachten?
Vorher und nachher einen Zeitpuffer lassen, zur Sicherheit. Man will so eine Schiffsreise nicht verpassen, weil man die Anreise zu knapp kalkuliert hat. Wegen des Wetters ist es auch nie ganz klar, wann man zurück kommt. Die meisten Antartktisfahrer planen also für vor und nach der Cruise drei oder vier zusätzliche Tage ein.
Kleidung funktioniert nach dem Zwiebelprinzip. Fünf Lagen. Die äußerste Schicht muss aber voll wasserundurchlässig sein, denn es regnet und schneit dauernd und dazu noch der Wind. Die Temperaturen schwanken meistens zwischen 0 und 4 Grad, im südlichen Sommer. Man muss wirklich wahnsinnig sein sich das anzutun.
Seekrankheit erwischt fast jeden. Da helfen Pillen und die Landgänge zwischendrin. Das muss man akzeptieren.
Es gibt eine ganze Reihe großer Reiseveranstalter in die Antarktis und die umgebenden Inseln. Mein Favorit ist aber der neuseeländische Operator „Heritage Expeditions“, die die neuseeländischen Subantarctics nicht nur als Begleitprogramm anlaufen, sondern echte Leidenschaft für diese kleinen Paradiese zeigen. Klein und familiär geht es zu bei den Jungs von Heritage. Als Expeditionsleiter fungiert das Vater-Sohn-Gespann Rodney und Nathan Russ, deren Liebe zu den Inseln ansteckend ist.
Und das soziale Programm, also die drei gemeinsamen Mahlzeiten, das Herumhängen in der Bar und die Vorträge sind angenehm formlos. Ich selbst habe auch mal dozieren dürfen und dadurch zum Beispiel den Neulingen ein bischen die Nervosität genommen. Ein anderer Gast war Mitglied des Nobelkommittees gewesen und hat uns erzählt wie man Nobelpreisträger wird. Wie gesagt, man trifft wirklich interessante Menschen.
NZ2Go: Wie lief es mit der Fotografie? Ist hier irgendwas Spezielles zu beachten?
Die tollsten Bilder gibt es morgens und abends und beim grauenhaftesten Wetter. Wenn die Sonne strahlt, kann man die Kamera im Karton lassen.
Im Verhältnis zu den Tieren sollte man sich ruhig und langsam verhalten und sich klein machen, damit man nicht als Bedrohung wahrgenommen wird. Die kommen dann von selbst. Den vorgeschriebenen Mindestabstand von 5 Metern halten die Tiere eben nicht immer ein 🙂 Am besten ist es, wenn man vorher schon ein bischen das Verhalten der Tiere studiert hat, damit man die richtige Situation und den richtigen Augenblick für den Knips erkennt, weil man antizipiert was als Nächstes kommt.
Außerdem sollte man an Fototagen möglichst wenig schlafen. Dafür ist an Bord Zeit, wenn sowieso nichts passiert als vorbeirauschendes Wasser. Und immer in Fotoalarmbereitschaft sein!
Wenn man das beachtet sind spektakuläre Bilder fast garantiert.
Jedenfalls hat mein Macquarie Island Foto eines See-Elefanten inmitten eines Meers von wunderschönen Königspinguinen der Crew von Heritage so gut gefallen, dass sie es in ihrem Katalog als Blickfang druckten. Von dort ging es an die deutschen Reiseveranstalter, die mit Heritage arbeiten und plötzlich war ich Deutschlands Fotograf des Jahres. Auch ein Grund, dass ich ein bischen Heritage-süchtig bin!
Ach Ja, ich benutze eine Nikon D4 und als Backup meine alte Nikon D300.
NZ2Go: Unglaublich das alles. Wann ist die nächste Reise geplant? Und was kostet der Spaß überhaupt?
Es geht bei etwa 6000 Euro los und nach oben hin gibt es kaum Limits. Wenn man bedenkt, was man dafür bekommt ist das nicht wirklich viel, finde ich.
Die nächste Reise geht mit „Heritage Expeditions“- wem sonst? – auf die Wrangel Insel im russischen Nordpolarmeer. Eisbären, Moschusochsen, Schneegänse, Schneeeulen, Walrosse und vieles mehr erwarten mich und vier andere Reisende, die ich übrigens zufällig von früheren Trips kenne. Wrangel ist UNESCO World Heritage List Nature Preserve.
Und ich werde mich per Flugzeug mit einem Zelt bei einer Kolonie Kaiserpinguinen in Antarktika absetzen lassen und dann eine Woche knipsen. Bis 2017 sind alle Urlaubstage jedenfalls verbucht!
Aber vorher steht noch meine Hochzeit an, diesen Mai. Wir haben uns auch auf einer Heritage-Reise kennengelernt. Das scheint etwas Schicksalhaftes zu haben.
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NZ2Go wünscht alles Gute zur baldigen Hochzeit und noch viele kühne Abenteuer und überwältigende Fotos. Jetzt muss ich mich erst Mal von diesem Interview erholen 🙂 … sicher eines der spannendsten in der Geschichte dieses Blogs. Vielen Dank, Gunther, und halt die Ohren steif!
Auckland Islands
Campbell Island
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SideTrack: Die auf Seelöwen gehen
Brent Beaven ist Department of Conservation (DOC) Manager für Stewart Island und die „New Zealand Subantarctic Islands„, fünf geheimnisvolle Inselgruppen südlich bis süd-östlich von Stewart Island gelegen und für fast keinen Normalsterblichen zugänglich. Gegen den Uhrzeigersinn: Snares Islands, Auckland Islands, Campbell Islands, Antipodes Islands und die winzigen Bounty Islands.
NZ2Go hat Brent gebeten ein wenig über diese Inseln jenseits des Erfahrungshorizonts zu dozieren, im generellen Interesse an „roads less travelled“ und vielleicht auch um den einen oder anderen naturbegeisterten Leser zu einer Expedition zu animieren. Denn am Ende des Gesprächs steht eines fest: die Inseln – hier auch ein UNESCO clip – sind genauso sagenhaft wie sich sich anhören.
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Brent ist ein alter Haudegen im Umweltgeschäft. Seit 14 Jahren bei DOC beschäftigt, bisher mit Fokus auf die Kiwi-Hochburg Stewart Island. Vorher freiberuflich in einem Kiwi-Projekt auf der Nordinsel tätig, und ganz vorher Master of Science an der University of Waikato.
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NZ2Go: Brent, welche sind Deine Lieblingsinseln, und warum?
Gibt es nicht. Das eigentlich Aufregende sind die riesigen Unterschiede zwischen den Inseln und der Gradient in Richtung Antarktika. Es ist, als würde man einen Berg ersteigen. Die Snares und Auckland Islands liegen unterhalb der Baumgrenze und beherbergen die südlichsten Wälder der Welt. Auf den sub-alpinen Campbell Islands finden sich nur noch ‚Riesenkräuter‘ („mega herbs„), „tussock“ und ein paar isolierte Bäume. Die australische Macquarie Island ist alpin. Dort wachsen vor allem Gräser, Moose und Flechten. Und die Bounty Islands sind praktisch nackt, weil sie den Elementen so ausgesetzt sind, dass sich dort keine Erde halten kann.
Trotzdem habe ich eine besondere Beziehung zu Campbell Island. Dort fand man Mitte der 70er Jahre die schon ausgestorben geglaubte und auch heute noch seltenste Entenart der Welt, den „Campbell teal“ auf Dent Island, einem winzigen Eiland vor der Küste der Hauptinsel, die selbst so rattenverseucht war, dass die Enten dort keine Chance hatten. Die gesamte Population wurde nach Neuseeland evakuiert, weil sie so klein war, dass irgendein natürlich Extremereignis die Art ganz ausgerottet hätte. In Neuseeland erholten sich die Enten in Gefangenschaft und auf anderen, rattenfreien vorgelagerten Inseln. 2004 fingen wir dann an die Enten nach Campbell zurückzubringen, nachdem wir die Insel in der weltweit größten Aktion ihrer Art von Ratten befreit hatten. Wenn ich heute auf Campbell Island herumspaziere und mir ein paar Campbell teal über den Weg watscheln, dann ist das ein großartiges Glücksgefühl.
NZ2Go: Wie operiert DOC eigentlich auf den Inseln? Gibt es eine permanente Crew vor Ort?
Nein, wir sind alle in Invercargill stationiert und dort erledigen wir auch die meiste Arbeit. All die Planung für Unkraut- und Schädlingsbekämpfung, die komplexe Logistik usw. laufen über Invercargill. Die Inseln betreten wir nur, wenn es dazu einen guten Grund gibt. Ansonsten gehören sie ganz die Tieren, denn auch sonst darf niemand ohne unsere Erlaubnis die Inseln ansteuern. Dass irgendwelche Boaties einen Vergnügungstrip auf die Inseln unternehmen kann man übrigens ausschließen, denn für den Southern Ocean braucht man, wenn man nicht lebensmüde ist, eine Yacht der Kategorie 1, die der oft schweren See Stand halten. Mit ist es schon passiert, dass ich von der Ross Sea kommend tagelang auf einem Boot in 10 Meter hohen Wellen fest saß. Wir konnten nicht einmal Invercargill anlaufen und mussten nach Bluff ausweichen.
NZ2Go: Welche Rolle spielt DOC auf den Inseln?
Wir betreiben, wie gesagt, die Schädlingsbekämpfung bis hin zur totalen Eliminierung und Wiedereinführungsprogramme für ursprüngliche Fauna und Flora, wobei die Inseln ganz unterschiedlich von eingeschleppten Arten betroffen sind.
Die Bounties und Snares sehen heute wie vor 1000 Jahren aus: makellos. Die Campbell Islands haben wir in umfangreichen Programmen von all den eingeschleppten Spezies befreit. Auf den Aucklands sind die 3 Hauptinseln, Auckland, Adams und Enderby ziemlich verseucht, mit wilden Schweinen, Katzen und Mäusen, obwohl Enderby vor kurzem wieder schädlingsfrei ist und sich nun langsam erholt. Enderby wird momentan von Seelöwen dominiert, interessant. Die Antipodes sind von Mäusen befallen. Wir beantragen gerade ein Budget um die Mäuse dort loszuwerden. Falls es genehmigt wird, kann es frühestens 2015 losgehen.
Wir überwachen außerdem wer ein- und ausgeht. Im Moment bringen sechs lizenzierte Kreuzfahrtunternehmen Besucher auf die Inseln, ungefähr 1000 pro Jahr, Tendenz gleichbleibend. Fünf der sechs machen nur Zwischenstopps auf unseren Inseln auf ihrem Weg nach Antarktika und kommen zweimal im Jahr, meistens im Südsommer, also Januar und Februar. Ein Veranstalter fährt die Inseln etwa sechs Mal pro Jahr an, und nur diese, ohne Weiterfahrt in die Antarktis.
NZ2Go: Was für Leute besuchen die Inseln? Und benehmen sie sich anstädig, also befolgen Sie die Regeln des DOC Minimum Impact Code?
Im wesentlichen sind es drei Gruppen. Neureiche die kommen, weil es extravagant ist und sie es sich leisten können. Ältere Leute, die die Inseln noch auf ihrer ‚zu erledigen‘ Liste hatten und eine starke Gruppe an „bird nerds“ Vogelguckern, Leute die schon von weitem erkennen was für ein Vogel da unterwegs ist, wenn Du oder ich erst einen Punkt am Himmel sehen. Allen gemeinsam ist, dass sich viele schon vor der Anfahrt mit den Inseln beschäftigen, dann die Reise in vollen Zügen erleben und uns oft als eine Art ‚Botschafter‘ für die Erhaltung der Inseln wieder verlassen. Schlechte Erfahrungen haben wir mit Reisenden noch keine gemacht, sie werden aber auch streng überwacht. Die Reiseveanstalter müssen pro 20 Besuchern einen Führer stellen, der aufpasst. Und bei jeder Tour ist auch ein DOC Vertreter anwesend, manchmal ich selbst. Niemand übernachtet auf den Inseln, sondern auf den Schiffen. Einige der Inseln wie die Snares darf man gar nicht betreten. Dort werden nur Buchten angesteuert von denen aus die Tiere beobachtet werden können. Auf anderen wie Campbell und den Aucklands haben wir Besucherbereiche eingerichtet, die besonders interessant sind und auch Wege angelegt. Übrigens, sogar wenn Menschen der Zutritt erlaubt würde, ist die Vogelbrutdichte oft so hoch, dass man sich gar nicht fortbewegen kann, ohne Nester zu zerstören. Die Regeln haben also ihre Berechtigung.
NZ2Go: Gibt es irgendwas Gefährliches auf den Inseln?
Eigentlich nicht. Seelöwen führen manchmal „mock attacks“, Scheinangriffe, auf, also tun so als würden sie auf einen losgehen, um dann kurz vorher noch abzubremsen. Man muss die Tiere gehörig provozieren, ihnen zum Beispiel auf die Flossen treten, um einen Biss zu riskieren. Ein paar Wissenschaftler, Snares wird von vielleicht 10 pro Jahr besucht, wurden tatsächlich gebissen, weil sie den Tieren zu nahe gekommen waren.
Albatrosse sind riesig aber sanftmütig. Wir bringen den Leuten bei woran sie erkennen, wenn sei einen Albatross nerven und sich in dem Fall dann zurückzuziehen. Da ist noch nie etwas passiert.
Und dann gibt es natürlich das vorhersehbar unvorhersehbare Wetter. Ein paar stürmische Tage auf See gehören dazu. Die meisten gewöhnen sich aber nach 2 oder 3 Tagen an den Wellengang. Wir hatten auch schon 90jährige Besucher. Alles kein Problem.
Und überhaupt, mit zwei kleinen Kindern wäre ich auch gar nicht in dem Job, wenn es da etwas Gefährliches gäbe. Wir sind gut vorbereitet und wissen was wir tun. „Brent does not do dangerous“ – lacht.
NZ2Go: Was ist das Verrückteste, das Dir in all den Jahren auf den Inseln passiert ist?
Auf Campbell Island führte ich eine Besuchergruppe durch mannshohen Tussock, der einem nicht erlaubte irgendwas zu sehen als das Gras vor der Nase. Dann fühlte sich plötzlich der Boden so komisch an, und noch ein Schritt, und irgendwas stimmte nicht. Ich war versehentlich auf den Rücken eines Seelöwen gestiegen! Der rannte Gott sei dank in der andere Richtung, und ich in die entgegengesetzte.
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NZ2Go bedankt sich herzlich bei Brent Beaven für das hochinteressante Gespräch.
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SlideStory: Taranaki – Mount Egmont
Wir stehen vor einer neuseeländischen Ikone.
Eingebettet im fast kreisrund-symmetrischen Egmont National Park, im wesentlichen nur von Flachland umgeben und oft von einer strahlend weißen Schneekrone abgeschlossen, ist der Vulkan Mount Egmont weithin erkennbar, falls er – im Land der langen Wolke – nicht gerade wieder in Nebelschwaden verschwindet.
Ähnlich wie Mount Washington in den USA oder der Harz in Deutschland hat es ein alleinstehender Berg nicht leicht. Ungeschützt ist er dem sich ständig ändernden Wetter ausgesetzt und das heißt, dass ihr noch mehr als bei gewöhnlichen Bergtouren beim Egmont auf alle Eventualitäten vorbereitet sein solltet. Ich nehme immer ein 1-Personen Leichtzelt (da passen auch zwei nicht ganz große Leute rein) für den Notfall mit. Es ist erstaunlich wieviel Wind und Regen diese Minizelte aushalten – auch wenn es bei mir am Egmont noch nicht zu einer ungeplanten Zeltsituation gekommen ist. Weil der Aufstieg zum Teil sehr steil ist, empfehle ich auch ein Paar Trekking-Stöcke für die weniger Balancegeübten.
Gottseidank ist der Egmont National Park auch von kleinen und größeren Schutzhütten übersät. Und um stressfrei den Nationalpark zu erkunden, ist es sowieso besser nicht einmal schnell rauf und wieder runter zu rennen, sondern eine Nacht in einer Hütte zu verbringen. Die DOC Webseite hat viel nützliche Information zur Tourenplanung (incl. des PDF des ausliegenden Flyers), die ich nicht dumpf übersetzen möchte. Nur soviel: schaut Euch auch die Möglichkeit an über „Adventure Smart“ jemanden darüber zu verständigen was ihr vorhabt. Es verlaufen, verunfallen und – ja – sterben jedes Jahr auch geübte Tourengänger in Neuseeland und das muss mit ein wenig Vorsicht wirklich nicht mehr sein.
Unterhalb der Baumgrenze kommt man sich übrigens wie bei „Jurassic Park“ vor. Knorrige, urzeitlich anmutende Gehölze, die ihre Wurzeln so kräftig in den Boden verankert haben, dass man zwischenzeitlich nur über Wurzeln wandert. Faszinierend.
Mount Egmont fehlt in keinem Reiseführer und das ist auch in Ordnung. Nur falls ihr schon zu genüge Buschtouren auf der Südinsel unternommen habt, könnt ihr Euch die Wanderung eventuell sparen. Allen anderen sei sie wärmstens empfohlen.
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