Opinion: Bronco Bamma und die 7 Räuber, oder …


… was Barack Obama mit 611.864 Neuseelanddollar für einen Schuppen, pardon ein ‚Haus‘, in Auckland zu tun hat.

Gerade atmet die Welt auf. Der Messias wurde in den USA wiedergewählt, und uns allen ist der Rückfall in den globalen Faschismus in Form von Mitt Romney erspart geblieben. Im ewigen Ringen von Gut gegen Böse hat mal wieder das … huh, Gute ??? … gesiegt. Märchenhaft.

Obama macht Häuser in Neuseeland teuer

Außerhalb der Märchenstunde: wer heute in Auckland ein trautes Heim für Bronco Bammas „… American families …“ … falsche Tonspur … seinen neuseeländischen Traum sucht, der wird mit dem Rekordverkaufspreis-Alptraum von eben diesen schlappen 611.864 NZD Heim gesucht. Das sind so 400.000 Euro, für Kästen, auf die in Deutschland die allermeisten nicht mal husten würden – denn es könnte sie zum Einsturz bringen.

Aber was hat der Bäräck damit zu tun, den 90%+ der Deutschen – Erich Honecker wäre stolz gewesen – sich als ihren Dauerweihnachtsmann wünschen?

Simpel. Messias Bäräck hat ganz viel schönes Geld drucken und es praktisch zum Nullzins an die Banken verleihen lassen, die damit um gar nicht viele Ecken Neuseeland mit Billigstkrediten überschwemmen. Meine Meinung, und – as it happens to be – auch die von Goldman Sachs, und die müssen es ja wissen 🙂 … Natürlich mögen die Goldmänner die Obamablase, denn es winken wieder fette Gewinne. Zunächst drehen die neuseeländischen Ableger der australischen Banken den Kiwis wieder Immobilienkredite bis zum Abwinken an. 30, 40 Jahre Laufzeit sind egal, Hauptsache die Obama-Zinsen sind niedrig. Yippie! Für die Goldmänner heißt das, dass sie wieder zigtausende Kiwis zu Zinsknechten gemacht haben, um lächerlich überteuerte Hütten als Lebenswerk abzustottern, und wenn das nicht klappt und es mal wieder ‚Krise‘ gibt, dann zahlen die vernünftigen Kiwis, die sich für so etwas nicht hergeben mögen die Zeche in Form von steuerfinanzierten Rettungsschirmen, Minizinsen auf ihre Sparguthaben usw. oder aber die Steuerzahler der ganzen Welt zahlen, über die grauhaarige Eminenz beim IWF. Spiel, Satz, Sieg: Goldmann! Das Fazit der globalen Finanzkrise ist bisher eine Potenzierung der Mechanismen, die in die Krise führten.

Goldman finde ich eigentlich gut, wenigstens konsequent. Neulich wollte ich mich sogar bei denen um einen Job bewerben, ganz ehrlich. Dummerweise den Termin verpasst 🙂 Aber der Bäräck, der macht mir wirklich Sorgen. Ein Messias, der den Händlern die Tore zum Tempel ewig fließender Gewinne öffnet? Das ist unlustig. Und wie können so viele Menschen auf so einen durchsichtigen Sonntagsredner hereinfallen? Aus dem verzweifelten Wunsch heraus der Realität durch kollektives Halluzinieren zu entkommen?

Womit wir bei einer zweiten Schnittmenge zwischen dem Reich Bäräcks und Neuseeland angekommen wären. Mein beliebter Artikel zum demographischen Wandel in Neuseeland hat allerlei Reaktionen hervor gerufen (einige davon in der Tat so aggressiv, dass ich sie nicht freigeben mochte), incl. den Verdacht der Panikmache, Fremdenfeindlichkeit usw. die übliche Litanei bei ‚verdächtigen‘ Themen.

Zwar lässt sich leicht ausrechnen, wann in Neuseeland, oder den USA, die europäischstämmige Bevölkerung zur Minderheit wird, aber das scheint egal, denn eine verschwommene historische Kausalität wird schon dafür sorgen, dass die ‚Anderen‘ alles so lassen wie es ist, obwohl wir sie ja gerade wegen ihrer Andersartigkeit so schätzen – äh, was? Jedenfalls kann ich mir ein genuines Grinsen im globalen Zusammenhang nicht verkneifen. Die Republikaner haben in den USA wahrscheinlich gerade ihre letzte Chance verpasst einen Präsidenten nach bewährtem Schema – männlich, protestantisch, europäisch-stämmig – ins Amt zu bringen, weil die ‚Weißen‘ gespalten zu großen Teilen (vor allem weiblich) Bäräck wählten, während Schwarze und Latinos diszipliniert hinter dem vermeintlichen Vertreter ihrer Interessen standen. Einwanderungsreform ist entsprechend ganz oben auf der Agenda von Mr. 4-More-Years zu finden, und wird die verschobenen Machtverhältnisse zementieren. Kommt davon, wenn man seinen Plantagenpflückern und Haushaltshilfen keinen anständigen Lohn und Sozialbeiträge zahlen will, und statt dessen über Jahrzehnte massiv illegale Migration begünstigt. Die Letzten werden die Ersten sein.

In Neuseeland gibt es zwar keinen löcherigen Zaun nach China oder Indien, aber dafür werden dort de facto Aufenthaltsgenehmigungen verscherbelt, weil man zu faul ist selber mehr zu tun als sich gegenseitig Häuser und Bier anzudrehen, und die Gier überhaupt grassiert. Das Resultat ist identisch, und die Kopf-in-den-Sand-Stecker können anhand der begossenen Republikanerpudel in den USA schon mal simulieren, wie es sich anfühlen wird, wenn man sich eines nicht zu fernen Tages an die Belange von „Communities“ anpassen muss. You only have yourselves to blame …

Merkel entwertet zusätzlich den Euro

Aber ich will mal nicht so sein und Bäräck als den Antichristen darstellen, der mit seinen Migrantenheeren unsere perfekte Weltordnung durcheinander bringt. Der Ärger liegt zu zumindest gleichen Teilen viel näher am Stammhaus. Denn es gibt noch die sieben Räuber, sagen wir mal, eins bis fünf, in dieser Reihenfolge, Draghi, Merkel, Schäuble, Lagarde, Barroso.

Dass die Währung eines deindustrialisierten Kleinstaats, der seit Jahren an hoher Arbeitslosigkeit leidet, und auch noch am Ende der Welt gelegen ist auf einem historischen Rekordhoch gegenüber der Eurolira liegt, ist dieser Gelddruckmafia zu verdanken. Doch wie beim guten Onkel Bäräck, will das offenbar kaum jemand akzeptieren. Statt dessen macht sich Stockholmsyndrom breit, und Muttis Umfragewerte steigen ins Unergründliche. Das ist lehrreich.

Überschlagsweise, ohne Obamas Gelddrucken wären es nicht 611.864 NZD, sondern vielleicht 400.000 NZD, und ohne Merkels Gelddrucken läge der Euro eher bei 2,00 NZD pro Euro als bei 1,50 NZD, also würde das Häuschen in Auckland einen prospektiven deutschen Migranten nach NZ statt derzeit real 400.000 Euro nur 200.000 Euro kosten, oder vielleicht sogar noch weniger.

Für mich ist das ein klarer Fall von irgendwas zwischen Betrug und Diebstahl, der so manchem Deutschen die Auswanderung nach Neuseeland vergrätzen wird. Schade drum, aber wer mit hoher Wahrscheinlichkeit einem Bronco Bamma und einer Mutti hinterher läuft, muss auch die Konsequenzen erdulden.

Der finale Sargnagel: John Key und die abhängige RBNZ

Jetzt fehlen noch zwei Räuber, die vor allem durch Nichtstun auffallen, ein passiver Raubüberfall also, oder unterlassene Hilfeleistung. Ex-Banker John Key, jetzt hobbymäßig als neuseeländischer Premierminister unterwegs, ist jedenfalls der Letzte, der sich der Kreditflut in den Weg stellen würde, die gerade über Neuseeland wegfegt. Immerhin: selbst Geld drucken will er nicht, aber das ist bei all dem Geld, das sich extern seinen Weg nach Neuseeland bahnt wahrlich nicht nötig. Plan B, die Kreditvergabe der Banken an Hypothekensklaven zu zügeln – zum Beispiel durch gesetzliche Minimalstandards beim Eigenkapital des Kreditnehmers – kommt für Herrn Key und seinen Freund Graeme Wheeler von der unabhängigen (hahahaha …) neuseeländischen Zentralbank RBNZ ebenfalls nicht in Frage. Erinnert sich noch jemand an das „subprime loan“ Desaster, das in den USA 2007 die globale ‚Finanzkrise‘ ans Tageslicht beförderte? In Neuseeland offenbar nicht.

***

Angesichts des politischen und finanziellen Wahnsinns, der die Erste Welt momentan im Griff hat, suche ich gerade nach einem Haus mit einem Stück Land – außerhalb Aucklands – auf dem ich mein Gemüse anbauen, ein paar Hühner und eine Ziege halten kann, und vielleicht noch einen Bienenstock aufstellen. Für die Zeit nach Beendigung des Wahnsinns. Aber ich sollte das wohl nicht zu laut sagen, sonst kommt mir Bronco Bammas Monopolygeld auch noch dahin nachgerannt und produziert einen ‚Markt‘ für post-Apokalypse Investoren 🙂 … Cheers!


4 Responses to Opinion: Bronco Bamma und die 7 Räuber, oder …

  1. jodler sagt:

    was geht’n ab, bro, wann bringsch mal wieder n piece?

  2. Jenny sagt:

    Hui… da braucht man ja glatt nen Schirm, bei dem triefenden Sarkasmus hier 🙂
    Hast du dich schon mal bei der Titanic beworben? Das dürfte besser laufen als bei Goldman Sachs!

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